Endlich wieder LüRa-Pokal

Boojaah. Ladies und Gentleman, was war das denn bitte?

Wovon ich rede? Um es vorweg zu nehmen: Die Leistung unserer Turnerinnen war exzellent. Aber immer schön der Reihe nach.

Liebe Leser*innen, ich möchte Ihnen den LüRa-Pokal aus meiner Sicht schildern. Um das zu tun bleibt mir nichts anderes als ein bisschen in der Zeit zurück zu springen. Im Jahr 2020 sahen die beiden Trainerinnen, Sandra Denks und Bianca Schütz, in mir die Möglichkeit sie im Trainerteam zu unterstützen und die Turnerinnen noch gezielter zu fördern. Meine Qualifikation dafür sind die zahlreichen Sportarten die ich im Leben selber ausgeführt habe und meine Fähigkeit das Beste daraus zu vereinen. Bisweilen wird gemunkelt das mein sonniges Gemüt ebenfalls dazu beigetragen hat. Die Trainerinnen brauchten dringend Unterstützung, ich hatte Zeit und es gab nichts zu verlieren. Kurzum, einen Versuch war es wert. Eines sage ich Ihnen aber ganz ehrlich: Ich hatte Angst. 16 junge Turnerinnen und 2 erfahrene Trainerinnen in der Halle und ich der von Turnen nur so viel wusste wie man den TV bei Olympia richtig einschaltet. Gesagt, getan, bin ich seit diesem Tag für den Kraftaufbau und die Motivation verantwortlich. Anfangs waren einige der Mädels noch genauso misstrauisch wie ich. Wir haben uns aber schnell aneinander gewöhnt, trainieren fleißig und lernen voneinander.

Nach 2 Jahren Wettkampfpause stehen also dieses Jahr endlich wieder welche an. Das ist ja komplett neu für mich und für die Mädels, nach so langer Pause, auch nicht mehr Alltag. Die ersten 2 Wettkämpfe sind schon ziemlich gut gelaufen.

Jetzt also der LüRa-Pokal. Geliebter LüRa-Pokal. Weil es der einzige Wettkampf ist, bei dem auch Gerätefinals stattfinden. Nach dem ganz normalen Vierkampf an den Geräten Barren, Balken, Boden und Sprung kommen die 6 besten Turnerinnen, pro Jahrgang und Gerät, in ein jeweiliges Gerätefinale. Es gibt also nicht nur Pokale im Vierkampf sondern auch einzeln am Lieblingsgerät. Das ist anstrengend aber es spornt an. Bei 189 teilnehmenden Turnerinnen ist es auch nicht so leicht ganz oben mit zu mischen. So viele Turnerinnen bei einem Wettkampf gab es noch nie.  Das macht die Leistung unserer Mädels noch beeindruckender.

Kommen wir zu den harten Fakten. Angefangen mit den Ergebnissen des Vierkampfs:

Im Jahrgang 2004/2005 turnte sich Charlize Bethge auf Platz 3, Eliana Fehler auf Platz 4 und Kaja Vieg auf Platz 5. Hier mussten sie sich leider zwei starken Turnerinnen vom Euskirchener TSC geschlagen geben. Der Jahrgang 2006/2007 ging erfolgreich an unsere Sofia Makris (Platz 1), mit über 2 Punkten Abstand. Sena Su Cetin landete auf dem undankbaren 4. Platz. Johanna Moormann konnte verletzungsbedingt nur 2 Geräte turnen. So konnte sie aber wenigstens wieder Wettkampfluft schnuppern. Der Jahrgang 2008/2009 endete für Alena Policastro auf dem 13. Platz und für Sharina Hadrys auf dem 16. Platz. Beide konnten sich insgesamt verbessern und wir sind sehr gespannt auf die nächsten Wettkämpfe. Im Jahrgang 2010 sicherte sich Enie Seeliger einen tollen 2. Platz und Soraya Lucas belegte den 6. Platz. Kommen wir zu den beiden Jüngsten, der Jahrgang 2011. Luisa Köppler auf einem starken 4. Platz und Sara Policastro mit Verbesserung zum letzten Wettkampf, auf dem 10. Platz.

LueRa-Pokal-2022-Geraetefinals-TuS-Mondorf

Fast alle durften nachmittags dann in den Gerätefinals nochmal zeigen wie gut sie sind. Zur Erinnerung, nur die besten 6 traten in den Finals nochmal gegeneinander an. Die Einzelergebnisse ordne ich der übersichthalber nach Namen:

Charlize Bethge, 3. Platz am Barren. Wieder nur geschlagen von den beiden Euskirchener Turnerinnen, die aber auch eine höherwertige Übung turnten. Am Balken durch einen Sturz nur den 4.Platz. Im Sprung dann den 2. Platz und am Boden unbesiegbar den 1.Platz. Leider geil.

Kaja Vieg, 6. Platz am Boden. Dafür ein grandioser 2.Platz am Balken. Das kam unerwartet, dafür umso cooler.

Sena Su Cetin, 5. Platz am Balken. Leider nur der 6. Platz am Barren, da war der Wurm drin. Zur Versöhnung der 3. Platz am Sprung und Boden.

Soraya Lucas, 5.Platz am Boden. Ein wundervoller 2.Platz am Balken. Eine sehr hübsch geturnte Übung.

Enie Seeliger, jeweils der 6. Platz am Boden und am Barren. Am Sprung allerdings ein bombastischer 1.Platz. Große Freude auf allen Seiten.

Sara Policastro, am Balken der 5.Platz. Die zweitbeste Balkenübung die ich von Sara je gesehen habe. Die beste im Vierkampf davor.

Luisa Köppler, durch einen Sturz am Balken nur der 6.Platz. Am Boden wurde ihr auch nur der 6.Platz zugesprochen. Aus unserer Sicht nicht gerechtfertigt, aber das lässt sich nicht ändern.

Sofia Makris, an allen Geräten im Finale. Im Vierkampf sogar höchste Balkenwertung aller Jahrgangsklassen. An Sprung, Boden und Balken ließ sie sich dann im Finale auf den 2.Platz verweisen. Den Barren wollte sie sich aber nicht nehmen lassen und ließ die Konkurrenz hinter sich. 1.Platz – ganz easy.

Eliana Fehler, am Boden und Barren auf dem 4.Platz. Den Pokal holte sie sich am Sprung und Balken. Vor allem das am Balken war sensationell. Im Vierkampf noch heftig gestürzt und verletzt. Die Konkurrenz schon verwundert, dass Eliana überhaupt weiter macht. Da haut sie am Ende eine unfassbar gute Balkenübung raus. Damit hat sie sich selbst ein wundervolles Abschiedsgeschenk gemacht, denn zum Bedauern Aller war das Elianas letzter Wettkampf. Sie hört mit dem Leistungsturnen auf.

Liebe Eliana, an dieser Stelle ein offizielles Dankeschön für die tolle Zeit, viel Erfolg und Glück und auf ein Wiedersehen auch außerhalb der Turnhalle.

Liebe Leser*innen, zum Schluss bleibt mir nur zu sagen: Vielen Dank das Sie Ihre Zeit so gut genutzt haben und bis zum nächsten Mal.

Ihr Holger Altgeld